Scott Arlidge hat wie im Vorjahr seine Extraklasse beim Inline-Cup in Neu-Ulm bewiesen. Der dreifache Weltmeister aus Neuseeland skatete nach elf von 21 Kilometern den Verfolgern auf und davon.
Knapp am Podium vorbei hieß es für die Skater des heimischen FUG-Speed-Teams beim Inline-Halbmarathon in Neu-Ulms Stadtmitte. Jeweils Platz vier und sechs bei den Männern und Frauen waren die Ausbeute. Dabei legten Stefan Matthaei, Dmytro Prokopchuk und Patrik Knopf auf der ersten von 20 Runden los wie die Feuerwehr. Doch ihr Versuch, die Spitzengruppe gleich auf den ersten Kilometern zu verkleinern, ging nicht auf. Scott Arlidge, der für das deutsche Weltcup-Team Zepto startet, wollte wohl nicht von Anfang an vorne weg fahren, versteckte sich lieber bei den Verfolgern und führte die wieder an die Ausreißer mit heran. „Er wollte wohl noch Kräfte sparen nach dem Weltcuprennen am Samstag in Einsiedeln“, vermutete Prokopchuk. „Er wollte lieber alleine weg kommen“, meinte dagegen Teamkollege Matthaei. In der Mitte des Rennens war es so weit. Acht Skater lösten sich aus der Spitzengruppe, darunter die beiden Skater des FUG-Speed-Teams und Arlidge. Der nutzte kurz darauf den starken Verkehr auf der Rennstrecke - zahlreiche Langsamere des 120 Sportler großen Felds wurden überrundet – täuschte ein Überholmanöver links an und setzte sich rechts mit ein paar kraftvollen Schritten ab. In der Folge präsentierte er seine technischen Fähigkeiten auf dem kurvenreichen Kurs mit einer zehn Kilometer langen Solofahrt, beklatscht und bestaunt vom Publikum. Ins Ziel kam er nach schnellen 33:53,3 Minuten. Seine Verfolger verloren bis zum Ende gut 27 Sekunden. Den Sprint um Platz zwei gewann Nationalfahrer Stefan Rumpus (Heilbronn), der Regensburger Paul Manstetten, derzeit führend in der Gesamtwertung des Bayern Inline Cup, verdrängte Prokopchuk vom Podest. „Das Rennen und die Taktik waren gut, die Konkurrenz war heute zu stark“, zog der sechstplatzierte Matthaei sein Fazit.
Ähnlich lautete das Resümee der schnellen Frauen des DAV Neu-Ulm. Vorjahressiegerin Irene Raab und Gabi Breunig hatten es unter anderen mit Rumpus’ Schwester Katharina zu tun, die ebenfalls im Nationalkader steht. Mehrere Versuche, mit schnellen Antritten die Spitzengruppe deutlich zu verkleinern, schlugen fehl. Katharina Rumpus (Heilbronn) setzte ihre Attacke äußerst geschickt zwei Runden vor Schluss und erwischte die Neu-Ulmer Skaterinnen, die sich nach Wechsel in der Führungsarbeit gerade einige Läuferinnen weiter hinten einsortieren wollten, auf dem falschen Fuß. Schnell hatte sie ein Loch von einigen Metern gerissen, einzig Melanie Bayrhof (Skate Club Allgäu) reagierte postwendend und setzte sich in ihren Windschatten. Irene Raab und Gabi Breunig versuchten auf den letzten zwei Kilometern noch einmal heranzukommen, aber das gelang nicht ganz. „Die Körner fehlten mir nachher im Schlusssprint“, so Breunig, als Sechste hinter Siegerin Katharina Rumpus (39:48,5 Minuten) im Ziel. „Ein schöner Kurs“, freute sich die Bahnfahrerin über die 160 Kurven auf 21 Kilometern und ihren gelungenen Ausflug auf die Straße. Im Kampf um Platz drei musste sich Irene Raab der Großbettlingerin Nicole Hofrichter geschlagen geben, war aber deshalb nicht unzufrieden: „Auf dieser Strecke waren heute die Bahnspezialistinnen nicht abzuschütteln.“
Siege gab es für das FUG-Speed-Team dennoch: Patrick Knopf und Gabi Breunig gewannen den Sprintcup, Eva Winkelmann das Einsteiger-Rennen der Kinder (Jahrgang 2000 und jünger) über 500 Meter, auch die Staffelrennen waren eine Beute der Gastgeber. „Das Wetter hat heute mitgemacht, so waren auch viel mehr Zuschauer an der Strecke als in den Vorjahren“, so eine erste Bilanz von Organisator Ulf Luik vom SSV Ulm 1846 Radsport, der gemeinsam mit dem DAV Neu-Ulm die Rennen veranstaltet. Allerdings erkannte er auch Verbesserungsmöglichkeiten: Zwischen den Rennen sei zu viel Leerlauf gewesen.
(w.galli)
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